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1339. Mai 7. Liegnitz (dat.).

i. crast. asc. Domini.

Die Ratmannen der Stadt Liegnitz, nämlich der Bgmstr. Cunad Hezler, die Ratmannen Claus v. Lubec (Lübeck), Cristan Hammonis, Herm. Clare u. Nik. Ulrici, die Schöffen Luther Colbel, Wencezlaus, Jakob Hanebalke, Ticzco Brocotendorf (Brockendorf), Nik. Phutor, Peter Echardi u. Peter v. Vrowenstat (Fraustadt) bek., daß vor ihnen, als sie der Tagung vorsaßen u. wegen Beratung schwieriger Stadtangelegenheiten versammelt waren, Tilo, Sohn des weil. Liegnitzer Erbvogtes Tilo, zugleich m. d. Erbvogte Franczko erschien n. den Verkauf der halben Erbvogtei der gen. Stadt Legnicz, soweit sie ihm gehörte, nämlich m. der Hufe an Ackerland, den Gärten, den Zinsen von den Fleisch- u. Brotbänken, v. den Kramen (stacionum), soweit diese vorhanden sind, den Bädern, dem Schlachthofe, gemeinhin Kutelhof gen., mit allen Rechten, Würden u. Zugehörungen unter Verzicht aut alle weiteren Anforderungen mit dem Versprechen, den gen. Franczco u. dessen Erben im ruhigen Besitz dieses Anteils nicht ferner zu stören, für rechtsgültig erklärt hat.

A. d. i. Liegnitzer Stadtarch. Urk. Nr. 52 befindl. Orig. Perg., an dem laut Text das Stadtsiegel angehängt worden war, m. einigen Fehlern [z. B. "Taczco Brocotendorf" statt "Ticzco Brocotendorf, "in dicto partis aduocacie" statt "in dicte partis aduocacie"] abgedr. b. Schirrmacher, Urkdbuch der Stadt u. des Weichbildes Liegnitz (1866), S. 83, wo merkwürdigerweise angegeben wird, daß an der Urk. "an Pergamentstreifen das große, nur am Rande beschädigte Reitersiegel" hänge, während doch von Hzg Boleslaw i. d. Urk. nicht die Rede ist.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.